ASSUAN
Das Government Assuan mit seiner Hauptstadt Assuan liegt am östlichen Ufer des Nils. Mit Assuan besucht Ihr die viertgrößte Stadt Oberägyptens nach Luxor, Assiut und Fayoum und gleichzeitig die südlichste Stadt Ägyptens. Das Government Assuan reicht bis hinter Abu Simbel und dort bis zur Grenze zum Sudan. Die Stadt bekam ihren Namen zuerst vom altägyptischen Swnw (Handel) welcher von den Griechen zu den Römern ins Syene abgeleitet wurde, bis zum koptischen Swan was dann ins arabische Aswan abgeleitet wurde.
Man fand in Assuan Siedlungsspuren welche bis im Jahre 3500 v. Chr. zurückführen! Auf dem südlichen Teil der heutigen Insel Elephantine entstand die Stadt Assuan mit dem Bau einer Festung und einer benachbarten Siedlung. Es bildete das Tor zu Afrika von wo aus der Handel mit Gold, Elfenbein, Edelhölzer und unter anderem Sklavenhandel über Nubien stattfand.
Der SOUK von Assuan
Der Souk von Assuan bietet auf einer Länge von über 700 Metern, Gewürze, Parfüms, Früchte, Duftöle, Tücher, Bekleidung und nubische Handwerksarbeiten.
Drei Querstraßen zum Nil bieten genug Platz zum Stöbern und handeln in der Sharia as-Souq.
Steinbruch Assuan – unvollendeter Obelisk
Ein jedem von Euch ist sicherlich der Name unvollendeter Obelisk ein Begriff und hat vielleicht schon einen Obelisk in Luxor oder Paris gesehen, ohne vielleicht deren Herkunft zu kennen.
Assuan mit seinem Vorkommen an Granit, Rosengranit und plutonischem Gestein war der Hauptlieferant der Steine für den Bau der riesigen Monumente Ägyptens, wie Tempel, Pyramiden und Statuen. Aus den Steinbrüchen wurden die abgebauten Steine über den Nil nach Norden verschifft.
Heute stehen die noch vorhandenen Steinbrüche unter archäologischem Schutz und einer der besonderen Sehenswürdigkeiten bietet der Steinbruch mit dem „unvollendeten Obelisken“, seit 1979 zum UNESCO Welterbe gehörend. Der unvollendete Obelisk hätte nach seiner Fertigstellung eine Höhe von 41,75 m erreicht und wäre der höchste Obelisk seiner Zeit geworden, seine Vollendung wurde jedoch wegen eines Risses im Gestein nicht fortgesetzt.
In der näheren Umgebung:
Die Steinbrüche reichten südlich bis zur Insel Philae. Die Insel wurde vom Bau des Assuan Staudamm überflutet.
Philae Tempel
Der Philae Tempel, der ursprünglich auf der Insel Philae (im heutigen Reservoir des Assuan Staudamms geflutet) lag, wurde vor der Flutung von der UNESCO Organisation Block für Block abgebaut und nach der Insel Agilkia (12 km von Assuan entfernt) zwischen dem alten und neuen Assuan Staudamm gelegen, verlegt. Sein Name stammt aus dem alten ägyptischen Namen Pilak. Der Tempel ist der Göttin Isis (jedoch ebenso Osiris, Nephthys, Hathor sowie den Kataraktgötter Khnum und Satet) geweiht und zeigt wunderbare Geschichten in Form von Reliefs.
Durch den ersten Pylon gelangt Ihr in den Haupttempel Bereich. Eine Tür im Westturm führt zum Geburtshaus (Mammisi) welches Hathor Isis zur Geburt des Sohnes Horus baute. In der letzten Kammer des Mammisi befinden sich Reliefs welche unter anderem Iris zeigen, wie sie Horus in den Delta-Sümpfen säugt. Beachtet die Vorderseite des Ostturms, welche mit wunderschönen Reliefs verziert ist.
Weiter im Vorhof findet man Spuren von Napoleons Feldzug und der Verfolgung der Molukken, in Form einer Inschrift „an 7 de la Republique“. Auf beiden Seiten des Hofes findet ihr bei der Besichtigung Räume, die den Priestern zu wissenschaftlichen Zwecken dienten. Beim Weitergang durch den zweiten Pylon erreicht Ihr das Innere des Tempels durch einen prachtvollen Eingang mit einer Breite von 32 m und 12 m Höhe. An der Haupteingangstür befinden sich noch einige verblasste christliche Gemälde. Nehmt Euch Zeit die Türe mit ihren Reliefs zu studieren! Der erste Raum des Tempelinnere ist ein 8 säuliges Vestibül. Kreuze und griechische Inschriften zeugen von der Verwandlung in eine christliche Kultstätte zur byzantinischen Zeit.
Die Reliefs sind teilweise ruiniert, zeigen jedoch noch immer interessante Geschichten unter vielen anderen, wie die Leiche Osiris von einem Krokodil getragen wurde, sowie auch die Darstellung des Gottes Nil wie er (die Quelle des Nils darstellend), mit einer sich um seinen Körper windenden Schlange Wasser aus zwei Gläser von einem Felsvorsprung schüttet.
Das Heiligtum
Erreicht Ihr nach einer Reihe von dunklen Vorkammern wo sich das Bildnis Isis auf einem Granitsockel befand. Durch eine Tür gelangt Ihr durch einen Raum zu einem Tor, in der Festungsmauer, dem Tor von Hadrian, welches wohl ursprünglich zur Nachbarinsel Bigga führte (zum Osiris Grab)
In der Tempelanlage:
Der Hathor Tempel
Außerhalb des Isis Tempel liegt in der Tempelanlage liegt ein kleiner Tempel welcher Hathor-Aphrodite gewidmet wurde. Bewundert dort die ebenfalls wunderschönen Reliefs im Vestibül.
Der Kiosk von Trajan
Befindet sich am Ufer des Nils und geht auf die römische Zeit zurück. Er war ein beliebtes Thema bei englischen Künstler, wurde jedoch nie fertiggestellt.
Die byzantinischen Überreste
Im nördlichen Teil werdet Ihr noch auf die Überreste von zwei koptischen Kirchen und einem Kloster stoßen.
Ihr werdet bemerkt haben, dass der Besuch des Philae Tempel ein Spaziergang durch die Jahrhunderte ist. Von der Zeit 370 v. Chr. zur Gottheit Isis bis zu Pilgern die den Tempel zur griechischen und römischen Zeit besuchten. Die Nubier blieben lange nach der Einführung des Christentums noch dem Kult der Iris treu und erst 527–565 n. Chr. wurden die Kammern des Tempels für christliche Zwecke umgebaut. Es entstand eine koptische Stadt auf der Insel bis zur Einführung des Islams.
Die Philae Insel war bis zum Assuan Staudamm Bau einer der schönsten Plätze Ägyptens. Mit dem Bau des Staudamms drohte der Tempel für immer im Wasser zu versinken und wurde gerade noch rechtzeitig durch eine große Rettungsaktion von der UNESCO unterstützt, von 1972 bis 1980 in mühsamer Arbeit von der Insel Philae auf die Insel Agilkia verlegt. Noch bis heute zeigen die Verfärbungen an den Wänden die Schäden, die der Tempel vor der Rettung durch fortwährende Überflutungen bekommen hat, welches jedoch der Imposanz des Tempels keinen Abbruch tun.
In der näheren Umgebung:
Der Assuan Hochdamm eines der Attraktionen eines Assuan Besuches, löste den alten Assuan-Staudamm im Jahre 1971 ab.
Der Assuan-Staudamm
Südlich der Stadt Assuan wurde im Jahre 1971 der neue Assuan Hochdamm eröffnet. Er löste den alten Assuan-Staudamm von 1902 ab. Schon der alte Staudamm wurde zur Regulierung des oft Hochwasser führenden Nils gebaut. Er wurde so konstruiert, das der fruchtbare Nilschlamm, der für die Bauern entlang des Nils wichtig war, passieren konnte. Trotz mehrmaligem Erhöhen des Damms, reichte er nicht mehr aus um die Kapazität des Wassers zu regulieren. Es mussten dringend Wasserreservoire her um die Trockenperioden zu überbrücken!
Somit wurde im Jahre 1960 mit dem Bau eines neuen Assuan Staudamm begonnen.Der etwa 13 Kilometer von Assuan Stadt entfernte Assuan Highdam erstreckt sich auf eine Länge von 3,6 km und hat eine Höhe von 111 Metern. Der neue Staudamm staut das Wasser des 400km langen Nassersees welcher bis zur Grenze des Sudans reicht und dort „Nubia See“ genannt wird. Übrigens dauerte die „Füllung“ des Nassersees 5 Jahre!
Während des Baues begann die UNESCO mit dem Versetzen vom Abu Simbel Tempel, einer großen Anzahl von Dörfern und der Umsiedlung von ungefähr 150.000 Menschen, eines der größten Rettungsaktionen in der archäologischen Geschichte. Die meisten Bewohner siedelten nach dem 60 km entfernten Kom Ombo oder nach El Halfa zur sudanesischen Gegend um.
Der Assuan Staudamm hat eine große wichtige Bedeutung für Ägypten:
- Die Regulierung vom Hochwasser Niedrigwasser des Nils und damit die Landwirtschaft vor zu großen Überflutungen und vor Trockenheit zu schützen. Hiermit wurde eine jährliche 2-3 fache Ernte ermöglicht.
- Gezielte Erweiterung des fruchtbaren Landes (zur Vermeidung von Importen zur Ernährung der Bevölkerung)
- Zusätzlich zur Absicherung der Trinkwasserversorgung
- Zur Stromversorgung
- Zur Ansiedlung von Industrie
Natürlich gab es auch Nachteile: der Fischbestand im Nil sank deutlich, dafür entwickelte sich jedoch über Jahrzehnte inzwischen ein neuer Fischbestand im Nassersee. Der durch den neuen Staudamm fehlende Nilschlamm, verursacht an den Ufern des Nildeltas Erosionen, die ständig behoben werden müssen.
Was viele nicht wissen:
Außer der berühmten noch in Ägypten befindlichen Tempelanlagen Abu Simbel, Philae Tempel, Kalabscha und Amada wurden viele Tempelanlagen ins Ausland verlegt.
Nach Madrid: Der Tempel von Debod
New York: Der Tempel von Dendur im Metropolitan Museum of Art
Leiden NL: Der Tempel de Taphis im Rijksmuseum
Turin: Der Tempel von Ellesija im Museo Egizio
Andere wurden nach Khartum ins Nationalmuseum vom Sudan verlegt:
Der Tempel Ramses II. aus Akasha, aus Buhen vom Hatschepsut Tempel, aus Kumma der Chnum Tempel, aus Dibeira die Grabkammer Djehuti-Hotep eine nubischen Prinzen, aus Semna die Tempel von Sesostris III. Und Dedun, sowie die Granitsäulen der Kathedrale von Faras. Es gelang jedoch nicht alle Monumente zu retten. Vieles verschlangen die Fluten.Es dauerte einschließlich Abbau, Transport und Wiederaufbau der Tempel 20 Jahre!
Im übrigen trugen 50 Länder finanziell zur Rettung der Denkmäler für die gesamten nachfolgenden Generationen bei. Einer der aktivsten Hauptinitiatoren der Rettungsaktion war die Französin Noblecourt, die für Ihren Einsatz 2008 mit dem Großkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde.
In der näheren Umgebung:
Der durch den Neubau des Assuan Hochstaudamms entstandene Nassersee gilt mit seinem Wassergehalt als drittgrößter Stausee der Erde. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Elephantine und Kitchener Insel im Nil welche man mit einem Motorboot oder einer Feluke ab Assuan erreicht.
Inseln im Nil bei Assuan: Elephantine Insel
Auf der linken Seite des Nils liegt das Simeonskloster aus dem 6.-7. Jahrhundert am Berghang der Elephantine Insel und ist von der Westseite mit dem Boot zu erreichen. Die antiken Gräber von Elephantine befinden sich auf Höhe der Nordspitze auf der Insel.
In der ehemaligen Villa von William Willcocks, dem Planer des 1902 erbauten ersten Staudamms, befindet sich heute ein kleines Museum. Seit 1912 eröffnet, zeigt es gerettete Kulturgüter von den steigenden Fluten beim Bau des alten Staudamms und wurde durch Fundstücke von der Insel Elephantine selbst in den 1990er Jahren erweitert.
Eine Sehenswürdigkeit ist der vergoldete Sarkophag mit der Mumie eines Widders, dessen Grab man hinter dem Museum fand. Geht Ihr über 90 Stufen runter unterhalb des Museums Gebäudes, so trefft Ihr auf einen im Jahre 1870 entdeckten Nilometer welcher schon 63 v.Chr. als Nilsstandsmesser von Abu erwähnt wurde. Weiter zu den archäologischen Ausgrabungsstätten von Abu gelangt Ihr durch einen Garten neben dem Museum.
In der näheren Umgebung:
Eine weitere Insel im Nil ist die Kitchener Insel auf der sich ein wunderschöner botanischer Garten befindet. Im Westufer gelegenen Berg Qubbet el Hawa befinden sich ungefähr 80 tief in den Felsen geschlagene Gräber von hohen Beamten unter anderem (Mechu, Sabri I.) und Gaufürsten wie: (Sarenput I., Sarenput II.) welche die Nekropole von Elephantine bildeten. Die Sarkophage zog man über Rampen hoch zu den Graböffnungen.
Inseln im Nil bei Assuan: Kitchener Insel
Entspannt bei einer Felukenfahrt zum Botanischen Garten Assuan auf der Kitchener Insel!
Der Botanische Garten ist ein tropisches Pflanzenparadies (Geziret El Nabatat „Insel der Pflanzen“) mitten im Nil! Sie erhielt ihren Namen von einem ägyptischen General Kitchener dem Eigentümer der Insel bis zu seinem Tod. Er brachte von aller Welt Stecklinge, die er auf der Insel anpflanzte und sie so zu einer Touristenattraktion machte, mit einem Meer von bunten Blumen zwischen dem Wasser des Nils und der Wüste. Das Pflanzenreichtum der Inseln überrascht mit den exotischsten Baumarten wie: Feigen-, Maulbeer-, Brotfrucht-, Trompeten-, Mango-, Muskatnuss-, Mahagonibäume.
Sträuchern wie: Malven, Oleander, Hibiskus, Waldreben, und Bougainvillea in den schönsten Farben.
Zudem trifft man hier auf eine Vielfalt verschiedener Vögel die hier ideale Nistplätze vorfinden.
In der näheren Umgebung:
Westlich der Kitchener Insel befindet sich auf einer Anhöhe die Ruinen des Simeon Klosters.
Kloster des Heiligen Simeon (Deir Anba Simaan)
Die Ruinen des Simeonklosters liegen im Sand der libyschen Wüste auf einer Anhöhe gelegen, westlich der Kitchener Insel. Dieses Kloster zählt trotz seines teilweise Verfalls immer noch zu den best erhaltenen koptischen Klöstern Ägyptens. Es wurde zur Zeit der Christianisierung Ägyptens im Jahre 571 errichtet. Eigentlich war es nach einem Einsiedler Namens Anba Hadra, der zum Bischof von Syene geweiht wurde benannt, wurde aber danach nach dem Heiligen aus der Gegend Abna Simaan gewidmet.
Das Kloster greift auf eine lange Geschichte zurück. Es bot zur damaligen Zeit auf zwei Ebenen Wohnräume für 300 bewohnende Mönche und zusätzliche Räume für hunderte von Pilgern. Da kein Brunnen existierte, gab es erhebliche Probleme mit der Wasserversorgung. Immer wieder griffen Nomaden während der 750 jährigen Existenz des Klosters an, bis man das Kloster nach einem Angriff durch die Araber im Jahre 1321, teilweise zerstört aufgab.
Beidseitig vom Kloster befinden sich in den Felsen gehauene Grotten, welche wahrscheinlich den ersten Mönchen als Wohnraum dienten. In einer sind noch Malereien mit Heiligen Abbildungen zu sehen.
In der näheren Umgebung:
Unweit des Simeonklosters befindet sich das Mausoleum des Aga Khan
Aga-Khan-Mausoleum
Das Mausoleum des Aga Khan gilt als Wahrzeichen von Assuan. Das im fatimidischen Stil ähnlich der Moschee Al- Juyushi in Kairo erbaute Gebäude liegt etwa 800 m vom Simeonklosters entfernt auf der Westseite des Nils. Im Mausoleum befindet sich das Grabmal des 1957 verstorbenen, als Aga Khan III. bekannter indischer Muslime Sultan Mohammed Shah. Er war das geistliche. Oberhaupt , der Imam der Ismailiten, einer schiitischen Glaubensgemeinschaft.
Die Begum Aga Khan (Yvette Labrousse) die Witwe Aga Khans lebte bis zu Ihrem Tode unterhalb des Grabgebäudes in einer weißen Villa, der Nur-el-Salam. Sie wurde im Jahre 2000 ebenfalls im Mausoleum beigesetzt. Leider kann das Grabmal aus weißem Marmor mit eingravierten Versen aus dem Koran im Inneren des Mausoleums heutzutage nicht mehr besichtigt werden. Die Grabstätte ist inzwischen für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
In der näheren Umgebung:
Vom Aga-Khan-Mausoleum aus überblickt man das Cataract Hotel, einem früheren Palast von König Farouk. Auf der anderen Seite schaut ihr auf den von der Königin Hatschepsut errichtete Tempel zu Ehren der Göttin Satet.
Museum Assuan- Nubisches Museum (Mathaf el Nuba)
Südlich am Stadtrand von Assuan befindet sich das 1997 eröffnete Museum für Nubiens Geschichte und Kunst. Hier kann der Besucher an einem detaillierten Modell genau die Standorte der ehemaligen Tempelanlagen sehen, die den Fluten des Nassersees zum Opfer gefallen wären, wenn Sie nicht durch die UNESCO Rettungsaktion versetzt worden wären. Im Museum werden 1200 Exponate welche Zeugen über die verschiedenen Epochen der nubischen Geschichte sind, ausgestellt.
Hier stehen 6000 Jahre alte Schalen aus Keramik und Fundstücke aus verschiedenen Herrschafts Perioden der Gegend. Die meisten Fundstücke stammen aus den Orten, Qasr Ibrim, Faras, Ballana und Qustul. In einer gesonderten ethnischen Teil des Museum wird der Besucher über die heutige Kultur der umgesiedelten Nubier informiert.
In der näheren Umgebung:
Schließt sich ein antiker Rosengranit Steinbruch südöstlich des Museums an. Zwischen dem Steinbruch und dem Museum befindet sich der fatimidische Friedhof auf dem sich noch einige kleine gut erhaltene Lehmgebäude befinden. Der Friedhof wird bis heute zur Bestattung genutzt.
Erzengel-Michael-Kathedrale
Assuans koptisch orthodoxe Kathedrale steht am Südende der Uferpromenade in der Nähe des Ferial Gartens, gegenüber der Elephantine Insel und ist dem Erzengel Michael geweiht. Die neue im traditionellen Stil erbaute Hauptkirche Assuans wurde am 19.März 2006 von Papst Schenuda III von Alexandria eingeweiht.
In der näheren Umgebung:
Nach einem Besuch der Erzengel- Michael- Kathedrale lädt ein schöner Park am Ufer des Nils zu einem Spaziergang ein.
Tempel von Kalabsha
Der griechisch-römische Tempel von Kalabsha bekam kam seinen Namen von dem Ort Bab-al.Kalabsha, 56 km südlich von Assuan gelegen. Er war wie der Philae Tempel der Göttin Isis gewidmet und ebenfalls Osiris und der römischen Ansicht des nubischen Sonnengottes in Form von Horus-Mandulis.Daher ist er auch als Mandulis Tempel bekannt. Mit dem Kalabsha Tempel besichtigt Ihr einen der schönsten freistehenden Tempel in Nubien neben Abu Simbel.
Der ehemals am Westufer über dem Heiligtum Amenhotep errichtete Tempel wurde im heutigen Zustand jedoch 30 v.Chr. von den Römern unter der Herrschaft Augustus erbaut, jedoch niemals fertiggestellt. Auch dieser Tempel mußte wie viele andere, den Fluten des Nasser Staudamms weichen. Südlich des heutigen Assuan Staudamms wurde er auf Kalabscha el-Gadida auch Neu Kalabscha genannt, nach mühsamer Zerlegung in 13 000 einzelne Steinblöcke, im Jahre 1970 nach 2 Jahren Bauzeit wieder errichtet. Man kann die Insel, welche 9 km entfernt vom Assuan Hochdamm entfernt liegt, per Motorboot erreichen.
In der näheren Umgebung:
Vom nahegelegenen Assuan Staudamm aus kann man den Mandulis Tempel schon ersichten.
Nassersee
Bei den flächenmäßig größten Stauseen der Welt steht der Nassersee mit einer Fläche von ungefähr 5500 km² an 7. Stelle (den Viktoriasee bei allen ausgenommen). Er hat eine Tiefe von 180m und bekam seinen Namen vom während seiner Bauzeit regierenden Präsidenten Abdel Nasser. Das südliche Drittel des Sees (150km) liegt im Sudan und wird Nubia See genannt, wobei der restliche Teil von etwa 324 km sich in Ägypten befindet.
Beim Bau des Assuan Staudamm wurde bei der Flutung des Nassersee ein riesiges Kulturgebiet der Nubier von den Wassermassen überflutet. Viele bekannte und berühmte Monumente wurden gerettet, jedoch ebenso viel Kulturgut verschwand für immer in den Fluten. Der Nassersee versorgt jedoch die Menschen mit einem riesigen Fischvorkommen. Jährlich werden an die 80.000 Tonnen Fisch aus dem Nassersee gefangen.
Und: Hier gibts es die berühmten Nilkrokodile!
In der näheren Umgebung:
Informiert Euch über die weniger bekannte Nassersee Kreuzfahrt! Von Assuan aus werden Kreuzfahrten über den Nassersee bis zur berühmten Abu Simbel Tempelanlage angeboten.
Für Freunde der Astrologie:
Sirius – heliakischer Aufgang von Sirius in Assuan
Als Sirius bezeichnete man spätestens seit 2850 v.Chr. in Ägypten den Erzeuger der Nilflut. Dieses Ereignis feierte man mit dem Sothis Fest.Das Fest richtete sich nach dem Sothis Kalender. Man begann mit den Vorbereitung für das Fest ähnlich wie heute unser Neujahrsfest, am Vorabend des Neujahrs um mit Tanzeinlagen den heliakischen Aufgang von Sirius (einem hellen Stern siehe unter „Dogon“) um danach überschwänglich nach Sonnenaufgang das Neue Jahr zu begrüßen. Seit langem diskutiert man in Ägypten ob die Insel Elephantine der ursprüngliche Beobachtungsort dieses Himmel Spektakels laut Aufzeichnungen im altägyptischen Kalender war.
Langsam verschob sich der heliakische Aufgang von Sirius in Assuan vom 15.Juni im Anfang des 3. Jh.v.Chr. ,zudem auch durch das Wandeljahr des ägyptischen Kalenders bis heute zum 29. Oder 30. Juli etwa 35 min. vor Sonnenaufgang.
Doppeltempel: Kom Ombo
Kom Ombo liegt ungefähr 150 Kilometer nördlich von Luxor und 40 Kilometer entfernt von Assuan. Hier steht etwa 3,5 Kilometer vom Ortszentrum entfernt eine der besonderen Sehenswürdigkeiten am Ostufer des Nils auf dem Schifffahrtsweg von Luxor nach Assuan; ein sogenanntes Doppel Heiligtum, der Doppeltempel Kom Ombo.
Die Bauzeit einer der schönsten Sakralbauten Ägyptens dauert von 332 v.Chr. bis 30 v.Chr. (Kom Ombo, zur damaligen Zeit „Omboi“ war neben Elephantine ein Verwaltungszentrum Oberägyptens). Erst 1893 wurde der Tempel von seinen Sandmassen, die ihn begruben befreit und Stück für Stück restauriert. Die Bausubstanz litt jedoch sehr durch immer wiederkehrendes Hochwasser. Ein extrem hoher Nil Spiegel riss im 19. Jahrhundert das große Geburtshaus (Mammisi) von Ptolemaios III und Euergetes II. welches vor dem Tempelkomplex stand einschließlich einem Teil der Schutzmauer des Tempels mit sich. Da der gesamte Komplex 20 Meter über dem normalen Wasserstand des Nils errichtet wurde kann man sich die Ausmaße des Hochwassers vorstellen!
Die Besonderheit dieses Tempelbaus ist, dass er aus zwei Teilen besteht und zwei Gottheiten gewidmet wurde, dem Gott Sobek in Krokodil Gestalt (Gott der Fruchtbarkeit und Herrscher des Wassers) sowie dem Falkenkopf Gott Haroeris (dem Licht und Kriegsgott), die Erscheinungsform Horus = „Horus der Alte“. Der Tempel bekam so zwei Namen gleichzeitig: „Tempel des Krokodils“ und „Falkenschloss“ und seine architektonisch interessante Bauweise weist zwei symmetrisch gestaltete Hälften, mit zwei Kernbauten, einen Doppelgang und zwei Brunnen auf, in denen jeweils eine Gottheit verehrt wurde.
Vom Eingang aus, der früher mal aus 2 Portalen bestand, gelangt ihr in den Hof mit dem Altar und durch eine Vorhalle erreicht ihr einen Säulensaal mit Papyrussäulen. Die Säulenschäfte sind mit wunderbaren Reliefs und Hieroglyphen die Zeremonien darstellen bedeckt. Schaut zur Decke, an der sich wunderschöne Gemälde mit astronomischen Darstellungen, sowie Darstellungen des Wahrzeichens Oberägyptens (mit einer Krone versehener Geierkopf) und Unterägyptens (mit einer Krone versehenen Schlangenkopf) befinden. Auch in der Säulenhalle bemerkt ihr die Aufteilung der Tempelanlage. Die Durchgänge verlaufen nicht durch die Mitte des Bauwerks, sondern symmetrisch neben der Achse.
Es geht weiter zu einem weiteren Saal (Saal der Opfergaben) und drei weiteren 3 Vorsälen bis zu den beiden Heiligtümern (Sanktuaren) Sobeks und Haroeris auf schwarzen Granitsockeln. Während der Besichtigung werdet ihr auf ein Becken stoßen, indem mit größter Wahrscheinlichkeit Krokodile zu Ehren Sobeks gehalten wurden. In der unvollendeten Hathor Kapelle außerhalb des Tempels werdet ihr zudem Krokodilmumien vorfinden, woran man ermessen kann welche Hochachtung den Tieren im „pharaonischen Ägypten“ entgegengebracht wurde.
Der Kom Ombo Tempel weist mehrere Reliquien auf, die den Besucher staunen lassen. Zum Beispiel der „Instrumentenschrank“, ein Wandrelief welches die Abbildung von Instrumente eines Ärzteschrankes zeigt, unter anderem Instrumente, welche darauf hinweisen, dass zur damaligen Zeit schon Schädeloperationen vorgenommen wurden. Dann das „Nilometer“ Eine Meßlatte, die sich in einem Brunnen befindet, diente dazu den Nilpegel zu bestimmen und zu kontrollieren. Und nun kommt es! So konnten die Pharaonen schon frühzeitig die Steuerlichen Abgaben einschätzen, denn je höher der Wasserspiegel umso fruchtbarer das Land und um so höher die Erträge und schließlich die steuerlichen Abgaben, Geschickt!
Beide Gottheiten bildeten jeweils einen eigenen Wirtschaftsraum, Haroeris mit Ta-senet-nofret und Pa-neb-taui, wobei Sobek sich mit Hathor und Chons zusammenschloss. Auf der gesamten Fahrt durch die „Geschichte Ägypten“ werdet ihr immer wieder auf die erstaunliche Fähigkeit der alten Ägypter stoßen, mit geringen Mitteln erstaunliche Ergebnisse zu erzielen!
In der näheren Umgebung:
Ihr befindet Euch auf einer Nilkreuzfahrt Luxor-Assuan? Von Kom Ombo ist es nicht mehr weit nach Assuan, ungefähr 60 km trennen die beiden Orte bis zum berühmten Assuan Staudamm und den Steinbrüchen mit dem unvollendeten Obelisken.
Horus-Tempel von Edfu
Am Westufer des Nils etwa 85 Kilometer südlich von Luxor liegt die kleine Stadt Edfu. Hier steht der als besterhaltene Tempel Ägyptens bezeichnete Horus Tempel. Er wurde 237 bis 57 v. Chr. erbaut und nach dem Gott Hor-Behdeti (von seinem Namen bekam die ganze Umgebung um Edfu den Namen „südliches Behet“) benannt, dem Horus von Edfu. Den Erzählungen nach gelang Horus hier der Sieg im Kampf gegen Sethi.
Außer dem Tempel trefft ihr hier auf Überreste der antiken Stadt. Der Tempel war ebenso wie der Hathor Tempel lange unter Sandmassen verschüttet, was seinen guten Zustand erklärt. Lange Zeit standen auf den Sandmassen Häuser der dort lebenden Fellachen, welche erst im 19. Jahrhundert bei Freilegung des Tempels abgerissen wurden. Der Tempel diente zu Tempelfesten wie unter anderem der jährlichen Feier am Datum der Vermählung Horus (Hor-Behdeti) mit Hathor von Dendera (Hut-Hor-Lunet). Im Tempel wurden in einem eigens gebauten Falken Tempel (ist heute nicht mehr erhalten) Falken gezüchtet, von denen jedes Jahr einer zu Ehren Horus als sein Symbol „gekrönt“ wurde. Zwei aus schwarzem Granit bestehende Falken Statuen zieren bis heute noch den Eingang des Pylon.(Nachbildungen der schwarzen Falken Statue, Sinnbild Horus, gelten bis heute noch als beliebtes Souvenir).
Die Tempelanlage erstreckt sich über 137 Metern Länge und einer Pylonen (Tempelfassade) Breite von 79 Metern. Die Pylonen am südlichen Eingang bestehen aus Türmen mit verschiedenen Ebenen und sind begehbar. Die ursprüngliche Schutzmauer des Tempels ist nur noch teilweise erhalten. Beim Besuch des Tempels werdet ihr die größte zusammenhängende Hieroglyphen Inschriften sehen, welche 1896 sogar ins Deutsche übersetzt wurden. Durch das Portal welches mit den Reliefs von Horus Edfu und Hathor Dendera geschmückt ist, kommt ihr in den mit 32 in Kolonnaden angeordneten Säulen in den Vorhof (hier befinden sich 2 Räume, links das „Haus des Morgens“ für rituelle Waschungen und den Utensilien der Priester, rechts die „Bibliothek“ mit der Gravur des ehemaligen Papyrusrollen Bestands an den Wänden) mit dem Eingang zur Vorhalle, dem eigentlichen Eingang zum Tempel. Hier trefft ihr wieder auf eine schwarze Granit Statue des Falken, (eine erhaltene, von ehemals 2 wo von einer nur noch Reste am Boden vorhanden sind) jedoch mit einer „Doppelkrone“ dem Zeichen für die Regentschaft über Ober- und Unterägypten.
Beim Betreten des Vorraums des eigentlichen „Heiligtums“ werdet ihr 3 Räume entdecken, einer für die „flüssigen Opfergaben“, einer für die „Festen Opfergaben“ und einer zum Vorbereiten der Zeremonien (die Opfergaben sind an den Wänden dieses Raumes dargestellt). Von hier aus wurden die Opfergaben in den „Raum der Opfergaben“ transportiert.
Im anschließenden religiösen Teil des Tempel befindet sich in der Mitte ein separates Gebäude das „Allerheiligste“ mit dem Sancta Sanctorum (hier wurde das Bildnis des Haupt Gottes in einem Schrein dargestellt).
In der näheren Umgebung:
Nur etwa 60 Meter vom Horus Tempel entfernt, steht ein kleines Gebäude („Mammisi“), das Heiligtum der Gemahlin Horus, der Göttin Hathor von Dendera. Der kleine, von Säulen umgebene Tempel gehörte während Herrschaftszeiten zur Haupttempel Anlage und entwickelte sich über Zeiten zu einem separat stehenden Gebäude. Mammisi (koptisch, „Ort der Geburt“) oder als „Haus der Amme“ bezeichnet, war der Geburtsort, indem die werdenden Mütter einige Wochen vor und nach der Geburt von der Gemeinde isoliert wurden.
Autor: Rita Rezk
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