Es wird gesagt, dass die ägyptische Hauptstadt Kairo niemals schläft und diese Aussage könnte nicht passender sein! Mit einer Leidenschaft für Reisen, Geschichte und Kultur bin ich seit meiner Einreise aus der Ukraine dabei, so viele Städte wie möglich im Land der Pharaonen zu entdecken. Aufgrund der Beschränkungen hinsichtlich COVID-19 konnte ich meine Abenteuerlust jedoch nicht so stillen, wie ich es mir eigentlich erhofft habe. Vor Kurzem ergab sich aber zum Glück die Chance, einmal die Hauptstadt Kairo zu besuchen und hier ein Wochenende zu verbringen.

Meine Erlebnisse und Eindrücke möchte ich natürlich gerne teilen. Dies war mein erstes Besuch in Kairo und daher war ich auch entsprechend gespannt und aufgeregt, was mich denn erwarten würde. Vor dem Wochenende habe ich mir ein paar Tipps und Informationen von Freunden und Kollegen geholt und viele unterschiedliche Meinungen gehört. Ich schätze Ratschläge immer sehr und bin trotzdem der Meinung, dass man seine eigenen Erfahrungen machen muss. Dies gilt vor allem beim Reisen, denn gerade hier hat jeder andere Vorstellungen und Wünsche.

Insgesamt hatte ich drei Tage zur freien Verfügung in Kairo und diese Zeit wollte ich nutzen, um soviele Sehenswürdigkeiten wie möglich zu besuchen. Ziel war es dabei, ein Gefühl für das echte Kairo zu bekommen und in die Geschichte und Kultur einzutauchen.

Da ich in Hurghada lebe, habe ich mich dazu entschieden, von hier aus einen Flug nach Kairo zu nehmen. Vom internationalen Flughafen Hurghada nach Kairo dauert es nur rund 45 Minuten. Bereits vom Flugzeug aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und kann sich ein erstes Bild von ihrer Größe machen. Die beeindruckende Skyline der Stadt sorgt wirklich dafür, dass man Lust auf mehr bekommt.

Nach der Ankunft in Kairo ging es erst einmal zu meiner Unterkunft, um erst einmal einzuchecken und mein Gepäck abzustellen. Direkt danach konnte es dann endlich weitergehen mit dem Abenteuer.

Auf den ersten Blick war Kairo wirklich nicht so, wie ich es erwartet hätte. Die Stadt selbst konnte ich kaum mit einem anderen Ort vergleichen. Überall hupen die Fahrzeuge, die Straßen sind rund um die Uhr belebt und man wird von dem wunderschönen Echo der Gebetsrufe aus den umliegenden Moscheen begrüßt. Die Atmosphäre der Hauptstadt ist wirklich einzigartig.

Mein Plan für die 3 Tage war vollgepackt und ich wollte wirklich alles sehen, was Kairo zu sehen hat und von meiner Liste streichen. Neben den Pyramiden von Gizeh wollte ich die Sphinx sehen, die Pyramide von Djoser entdecken, alles über die Geschichte der Pharaonen und ihre Gottheiten lernen, einen Blick auf Kairo vom Cairo Tower werfen, über den berühmten Khan el-Khalili Basar schlendern und natürlich auch die traditionelle Küche testen. Und all dies in wirklich kurzer Zeit. Leider kamen schnell die ersten Zweifel an meiner Planung auf, denn ohne Reiseleiter unterschätzt man nicht nur den Verkehr, sondern auch die Entfernung zwischen den einzelnen Monumenten und Sehenswürdigkeiten. Zudem gibt es gewisse Tageszeiten, an welchen die Sehenswürdigkeiten extrem überfüllt sind.

Meine Liste an Dingen, die ich gerne sehen würde, musste etwas gekürzt werden. So fing ich von ganz oben an und besuchte zu erste einige der absoluten Highlights von Kairo, die Pyramiden von Gizeh, die Sphinx und das Ägyptische Museum. Am Fuße der Pyramiden stehend wird einem schnell klar, dass die Bilder diesem beeindruckenden Monument in keinem Fall gerecht werden und man fragt sich, welche Geheimnisse hier noch verborgen liegen.

Ganz in der Nähe eines der sieben Weltwunder befindet sich die wunderschöne Sphinx. Es scheint fast so, als würde diese die Pyramiden und deren Geheimnisse schützen wollen.

Nach meinem Aufenthalt in Gizeh ging es weiter zum Ägyptischen Museum im Herzen von Kairo. Im Museum ging ich durch die beeindruckenden Hallen und Räume, machte Halt an den Artefakten und sah mir diese etwas genauer an. Insgesamt befinden sich im Museum über 120.000 Artefakte und diese kann man kaum an einem Tag sehen, wenn man sich wirklich alles im Detail ansieht. Am Abend machte ich einen kleinen entspannten Spaziergang entlang der Nil Corniche und entspannte beim Anblick auf die beleuchtete Stadt und den beeindruckenden Nil.

Am nächsten Morgen standen die religiösen Stätten in Kairo auf dem Plan. Darunter auch die beeindruckende Zitadelle von Saladin und die Muhammad-Ali-Moschee. Weiter ging es danach in das koptische Viertel von Kairo. Hier steht unter anderem die Hängende Kirche und die Ben-Ezra-Synagoge. Hier verliert man sich schnell in der Ruhe, welche diese Stätten ausstrahlen. Da ich recht früh am Morgen das Hotel verlassen hatte, kam nach dem Besuch der Sehenswürdigkeiten der Hunger auf. In Kairo gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, in welchen man sich etwas holen kann.

Am nächsten Morgen startete ich früh in meinen letzten Tag in Kairo. Mein Flug zurück nach Hurghada ging erst am Abend und so hatte ich noch etwas Zeit, die Stadt zu erkunden. Mein erster Halt führte mich zum Abdeen-Palast, welcher für mich einer der schönste Orte in Kairo ist. Nicht nur die Umgebung ist beeindruckend, sondern auch das Museum und die wunderschöne Architektur. Man hat fast das Gefühl, als würden in diesem Palast Adlige wohnen. Von hier aus ging es zum Fernsehturm in Kairo, oder auch Cairo Tower genannt. Von der Aussichtsplattform aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die ganze Stadt. Das kleine Abenteuer hätte ich kaum besser beenden können.

Leider habe ich nicht alles gesehen, was ich mir vorgenommen habe. Sicher ist also, dass ich so bald wie möglich wieder zurückkehren werde. Bei meinem nächsten Besuch gehe ich aber sicher, dass ich einen Reiseführer an meiner Seite habe, um wirklich das Beste aus meiner Zeit herausholen zu können.

Bis bald Kairo!